Wissenschaftler wollen neue Tür ins Gehirn öffnen
An der Uni-Klinik Lüttich wurde schon vor fast 25 Jahren erstmals ein Patient unter Hypnose operiert. Inzwischen verzichten Zahnärzte und Chirurgen routinemäßig auf Narkose und operieren hypnotisierte Menschen. Dass Hypnose wirkt, ist unbestritten. Aber warum und wie funktioniert sie? Was macht der Trance-Zustand mit Menschen, was läuft im Gehirn ab? Warum empfindet ein Hypnotisierter selbst bei einer Operation keinen Schmerz? Diese Fragen sind auch ein Vierteljahrhundert nach der ersten Hypnose-Operation ungeklärt. Der Psychologe Dr. Ewald Naumann von der Universität Trier und sein Team wollen sie in Kooperation mit Kollegen der Universität Jena beantworten. Mehr noch: Sie wollen mit ihrer Forschung eine neue Tür ins menschliche Gehirn öffnen.
„Hypnose ist Hokuspokus, Esoterik.“ Auch Ewald Naumann dachte lange Zeit so. Inzwischen ist er überzeugt, dass sich „veränderte Bewusstseinszustände“ für die Wissenschaft zu einem großen Zukunftsthema entwickeln werden. Nicht zuletzt deshalb, weil dieser Forschungsstrang neue Erkenntnisse über die Funktionsweise des Gehirns erwarten lässt.