Tübinger Bildungsforscher untersuchten, wie sich Schüler nachhaltig für Mathematik motivieren lassen
Neuntklässler lassen sich relativ einfach für Mathematik motivieren ‒ dies haben Wissenschaftler der Graduiertenschule LEAD und des HectorInstituts für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen in einer aktuellen Studie festgestellt. Schüler verändern ihre Sichtweise auf das Fach nachhaltig zum Positiven, wenn man ihnen den vielseitigen Nutzen von Mathematik verdeutlicht. Die Studie „Motivationsförderung im Mathematikunterricht“ (MoMa) beantwortet eine drängende Frage aus der Praxis und wurde jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Developmental Psychology veröffentlicht. Sie steht für eine neue Generation von Interventionsstudien in Schulen, die anwendungsnahe Ergebnisse für die Schulpraxis versprechen.
Bekanntlich sinkt die Lust auf Mathematik im Teenageralter ‒ Ziel der Studie in 82 Gymnasialklassen der 9. Jahrgangsstufe war es, herauszufinden, wie sich diese steigern lässt. In der Bildungsforschung weiß man: Ob ich mich in einem Fach anstrenge, hängt stark damit zusammen, wie nützlich ich es finde. Im Rahmen der Untersuchung vermittelten die Wissenschaftler den Schülern daher in einem kurzen Vortrag den Nutzen von Mathematik für Studium und Beruf. Anschließend erhielten die Klassen unterschiedliche Arbeitsaufträge. Ein Teil sollte einen kurzen Aufsatz zum Nutzen der Mathematik für ihr Leben schreiben, der andere Teil beurteilte Zitate von jungen Erwachsenen zum selben Thema.
https://www.uni-tuebingen.de/uploads/media/15-06-16_Studie_Lust_auf_Mathe.pdf