Manche Nervenzellen sind aktiver als andere, auch wenn sie direkt nebeneinander liegen und sich im Aufbau nicht unterscheiden.
Dr. Jean-Sébastien Jouhanneau und Dr. James Poulet vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin Buch haben den Grund für dieses Phänomen entdeckt. Sie fanden heraus, dass die aktiveren Nervenzellen im berührungssensitiven Hirnareal auf ein breiteres Wahrnehmungsfeld reagieren und vermutlich eine besonders wichtige Rolle für unsere Sinneseindrücke spielen. Die Ergebnisse der Forscher, die zudem im Exzellenzcluster „NeuroCure“ an der Charité Berlin arbeiten, hat jetzt die Fachzeitschrift Neuron veröffentlicht.
In unserem Gehirn verarbeiten Milliarden von Nervenzellen Signale. Im sensorischen Teil unserer Hirnrinde (Kortex), der für Wahrnehmungen aus der Umwelt zuständig ist, sind die Nervenzellen keineswegs alle gleich aktiv: selbst direkt nebeneinander liegende Nervenzellen können unterschiedlich aktiv sein. Geht also ein Reiz ein, reagieren manche Neurone stärker als ihre Nachbarn. Der Grund dafür war der Wissenschaft bisher ein Rätsel. Sind die aktiveren Nervenzellen vielleicht innerhalb des Kortex stärker vernetzt? Oder erhalten sie mehr Informationen aus vorgeschalteten Hirnbereichen?