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Menschen könnten wie Tiere über Duftstoffe kommunizieren

Zarter Duft nach Magnolien aktiviert menschlichen Pheromonrezeptor. Geruchsmolekül Hedion löst unterschiedliche Gehirnaktivität bei Männern und Frauen aus.

Es ist umstritten, ob Menschen so wie Tiere über Pheromone miteinander kommunizieren.
Zellphysiologen der Ruhr-Universität Bochum haben nachgewiesen, dass der Duftstoff Hedion den Pheromonrezeptor VN1R1 aktiviert, welcher in der menschlichen Riechschleimhaut vorkommt. Gemeinsam mit Kollegen aus Dresden zeigten die Bochumer, dass der Geruch von Hedion geschlechtsspezifische Aktivierungsmuster im Gehirn erzeugt, die bei klassischen Riechstoffen nicht entstehen. „Die Ergebnisse liefern einen starken Hinweis, dass es auch bei Menschen eine Pheromonwirkung gibt, die sich vom Riechen unterscheidet“, sagt Duftforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt. Das Team berichtet in der Zeitschrift „Neuroimage“.

Hedion aktiviert Pheromonrezeptor aus der Riechschleimhaut

Mit genanalytischen Methoden bestätigten die Bochumer Forscher die Existenz des Pheromonrezeptors in der menschlichen Riechschleimhaut. Anschließend schleusten sie den genetischen Code für den Rezeptor in Zellkulturen ein und zeigten anhand dieser Zellen, dass Hedion den Rezeptor aktiviert. Hedion – nach dem griechischen Wort „hedone“ für Vergnügen, Genuss, Lust benannt – hat eine zarte frische Jasmin-Magnoliennote und findet in vielen Parfüms Einsatz. Es wird auch als Duft des Erfolgs bezeichnet.

http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2015/pm00049.html.de

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