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Neuroökonomie: Der Kampf zwischen Gier und sozialem Miteinander in unserem Gehirn

Warum sind wir bereit, für Lebensmittel mit Bio-Siegel deutlich mehr zu zahlen? Was bringt intelligente, seriöse Bankmanager dazu, das Geld ihrer Anleger zu verzocken und Existenzen zu vernichten? Warum gehen wir bei der Verteilung von Werten lieber leer aus, als einen unfairen Anteil zu akzeptieren?

„Man könnte annehmen, wirtschaftliche Entscheidungen sind das Ergebnis logischer Rechenexempel. Der Blick ins Gehirn verrät aber etwas anderes“, sagt Prof. Christian Elger. Der leitende Epileptologe der Universität Bonn forscht an der Schnittstelle von Neurologie und Ökonomie und hat sich mit einem Taktgeber unseres Handelns beschäftigt: das Belohnungszentrum im Gehirn. „Aktivität in diesem neuronalen Netzwerk kann gierig machen, süchtig oder leichtsinnig. Sie befeuert aber – das zeigen neuroökonomische Untersuchungen – auch den Fortschritt und unser soziales Miteinander“, erklärt Elger. 

„Kasinomentalität und Zockerwirtschaft sind Schimpfworte, die nicht über kranke Spielsüchtige verbreitet werden. Sie werden bisweilen auch als Attribute für Herren im grauen Zwirn in den Banken angestrengt, um deren Gier nach mehr Geld und den damit verbundenen moralischen Untergang zu beschreiben“, so Professor Elger. Was bringt manche führende Manager einer überaus seriösen Branche trotz all ihrer Intelligenz, Ausbildung und Erfahrung dazu? „Die Antwort ist einfach: ein kleiner Teil des Gehirns, dessen Aktivität ein solches Wohlgefühl vermittelt, dass es nicht zu überbieten ist. Wir nennen es Belohnungssystem.“

http://www.dgn.org/images/red_pressemitteilungen/2016/160830_PM_DGN_Neurooekonomie_final_ok.pdf

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