Der Verlust einer Extremität ist ein tiefer Einschnitt im Leben der Betroffenen. Nach der Operation steht den Patienten ein anstrengender Weg bevor – Schritt für Schritt zurück in ein mobiles Leben. Ein Leben, das mit Hilfe von Prothesen nahezu wieder alles ermöglicht, wäre da nicht der Phantomschmerz.
Rund 75% aller Amputierten leiden z.T. unter heftigen Schmerzen in dem nicht mehr vorhandenen Körperteil. Auslöser dafür sind unter anderem die jetzt „arbeitslosen“ Nerven im Stumpf, die dauerhaft erregt werden. Daneben existiert ein Schmerzgedächtnis, das sich an die vor und während der Amputation nozizeptiven Signale bzw. Schmerzen „erinnert“. Um dieses Schmerzgedächtnis wieder zu löschen, hat das Ausgründungsprojekt des Life Science Inkubators „med4life“die während der Inkubation entwickelte Small Fiber Matrix Stimulation nun auch auf die Therapie des Phantomschmerzes ausgeweitet. Diese Technologie wird derzeit schon erfolgreich bei Rücken- und anderen Schmerzen des Muskel-Skelett-Systems eingesetzt.
„Neben unserem Rückenband haben wir nun die Small Fiber Matrix Stimulation in ein Stumpfband integriert. So können wir amputierten Menschen helfen, die nicht nur den Verlust eines Armes oder Beines bewältigen müssen, sondern dazu noch unter zum Teil unerträglichen Schmerzen, Schlafstörungen und Depressionen leiden“, so Dr. Tobias Weigl, Leiter des vom Land NRW geförderten Inkubationsprojektes und inzwischen einer der Bomedus-Geschäftsführer.